Behandlungsmethoden

Abhängig von der individuellen Diagnose des Paares, empfehlen wir die jeweils am meisten Erfolg versprechende Therapie. Das Kinderwunschzentrum Darmstadt MVZ bietet eine Vielzahl von sehr innovativen und spezifischen Behandlungsmethoden an. Wir beraten Sie welche der vielen verschiedenen Methoden in Ihrem Fall erfolgversprechend ist. 

   

Menstruationszyklen mit unregelmäßigem Blutungsmuster sind häufig Ausdruck einer fehlenden oder gestörten Eizellreifung. Zahlreiche Faktoren können den sehr empfindlichen Regelkreis des weiblichen Zyklus stören. Die Kontrolle der Eizellreifung durch Ultraschalluntersuchungen und Hormonbestimmungen aus dem Blut ermöglicht den optimalen Zeitpunkt für Geschlechtsverkehr oder Insemination zu bestimmen. Oft reicht nur eine leichte hormonelle Unterstützung, um eine regelrechte Eizellreifung herbeizuführen oder in der zweiten Zyklushälfte eine Gelbkörperschwäche auszugleichen.

Wir bieten ein neues Verfahren zur Samenuntersuchung an. Den Spermien-DNA-Integritätstest (SDI-Test). Dieser Test analysiert die Fragmentierung der Spermien-DNA im Zusammenhang mit männlicher Unfruchtbarkeit und geht über die konventionelle Spermiendiagnostik (Anzahl, Beweglichkeit, Morphologie) hinaus. Das Verfahren bietet eine umfassendere und weiterführende Prognose der männlichen Fruchtbarkeit.


Bei einem regelmäßigen Zyklus von 28 Tagen findet der Eisprung in der Regel an Tag 14 statt. Optimal wäre somit Verkehr an Tag 13 und 14. Sehr häufig kann es aber schon durch leichte Hormonunregelmäßigkeiten zu einer Verschiebung oder gar gänzlichem Ausbleiben des Eisprungs kommen. Hier kann eine leichte medikamentöse Unterstützung und Hormonbestimmungen aus dem Blut mit nachfolgenden Ultraschallkontrollen helfen, den exakten Zeitpunkt des Eisprungs zu bestimmen.

Diese dient dazu, innerhalb eines Monatszyklus die Eierstöcke (Ovarien) dazu anzuregen, mehrere Eibläschen (Follikel) zu bilden, um damit mehrere befruchtungsfähige Eizellen zu erhalten.

Dies geschieht mit Tabletten oder Spritzen, welche die Frau sich – nach Anleitung – selbst ins Unterhautfettgewebe injizieren kann. Die Wirkung dieser hormonellen Therapie wird mit Ultraschalluntersuchungen und Hormonbestimmungen im Blut überwacht. Die zweite Zyklushälfte wird in der Regel mit vaginalen Gestagenpräparaten unterstützt, um die Gebärmutterschleimhaut optimal auf die Einnistung eines Embryos vorzubereiten und einer Gelbkörperschwäche am Ende des Zyklus vorzubeugen


Zum Zeitpunkt des Eisprungs werden besonders aufbereitete, „gewaschene“ Spermien des Partners mit Hilfe einer Spritze und eines dünnen Katheters direkt in die Gebärmutterhöhle übertragen (homologe Insemination).

Die Insemination wird bevorzugt bei leichtgradiger Einschränkung der männlichen Zeugungsfähigkeit eingesetzt. Auch Auffälligkeiten im Bereich des Gebärmutterhalses, die ein Aufsteigen der Spermien in die Gebärmutterhöhle stören, können Anlass einer Insemination sein. Je nach Indikationsstellung liegt die Erfolgsaussicht bei diesem Verfahren zwischen 10 bis 15 Prozent pro Zyklus. Eine intrauterine Insemination stellt eine einfache und nebenwirkungsarme Therapie dar, sie sollte aber höchstens vier- bis sechsmal durchgeführt werden, da danach nur noch eine geringe Aussicht auf Erfolg besteht.

Bei völligem Fehlen von Spermien des Partners (zum Beispiel in Folge einer Operation oder Strahlentherapie) kann die Insemination auch mit Spendersamen (heterologe Insemination) durchgeführt werden.


„IVF“ steht für In-vitro-Fertilisation, also die Befruchtung von Eizellen durch Spermien außerhalb des Körpers. Bei diesem Verfahren werden die Eierstöcke durch Spritzen, die die Patientinnen sich selbst verabreichen können, hormonell stimuliert, so dass mehrere Eibläschen heranreifen. Nach Auslösen des Eisprungs werden die Eizellen unmittelbar vor dem Eisprung in einer kurzen Narkose durch die Scheide abgesaugt und außerhalb des Körpers – „in vitro“ – mit den aufbereiteten Spermien des Mannes in einer Nährlösung zusammengebracht. Die befruchteten Eizellen bzw. Embryonen übertragen wir nach fünf Tagen in die Gebärmutterhöhle (Embryotransfer).

ICSI ist eine zusätzliche Maßnahme im Rahmen der IVF-Behandlung, die bei eingeschränkter Samenqualität des Mannes Anwendung findet. Alle Schritte bis zur Eizellgewinnung sowie der anschließende Embryotransfer sind identisch zur IVF-Behandlung.

Die Eizellen werden unter einem speziellen Mikroskop mit einer Haltepipette fixiert. Anschließend wird jeweils ein einzelnes Spermium in eine dünne Injektionspipette aufgezogen und direkt in die Eizelle eingestochen (injiziert). Diese Methode ahmt somit den natürlichen Vorgang des Eindringens eines Spermiums in die Eizelle nach. Mit Hilfe dieser Methode lassen sich etwa 70 bis 80 Prozent der gewonnenen Eizellen befruchten. Wie bei der IVF-Behandlung beschrieben, erfolgt nach fünf Tagen der Embryo-Transfer.


TESE steht für „testikuläre Spermienextraktion“ und meint die Gewinnung von Spermien aus Hodengewebe. Diese Methode wird bei stark eingeschränktem Spermiogramm oder völligem Fehlen von Spermien im Ejakulat durchgeführt.

In einer kurzen Narkose werden aus dem Hodengewebe kleine Proben entnommen, aus denen später für eine ICSI-Behandlung Spermien isoliert werden können. Sofern Spermien im Hodengewebe nachweisbar sind, werden die Gewebeproben sofort eingefroren und in unserem Kryo-Zentrum gelagert. Bei einer späteren ICSI-Behandlung werden eine oder mehrere Hodenproben aufgetaut und die Spermien aus dem Gewebe herausgelöst und aufbereitet. Die Gewebeentnahme wird selbstverständlich durch einen spezialisierten Urologen durchgeführt. Die Operation erfolgt bereits im Vorfeld der geplanten ICSI-Therapie. Die Kombination einer ICSI-Behandlung mit der TESE kann die Erfüllung des Kinderwunsches auch dort ermöglichen, wo sich keine Spermien im Ejakulat finden. Eine solche komplexe Therapie ist nur durch enge Zusammenarbeit von Gynäkologen und Urologe möglich.


Besteht die Gefahr – etwa bei Krebserkrankungen –, dass die Spermien oder Eizellen unwiederbringlich geschädigt werden könnten, bieten wir Techniken zum Erhalt der Fruchtbarkeit an. Nach intensiver individueller Beratung kann dies auch im Rahmen des social freezing erfolgen.

Das Kinderwunschzentrum Darmstadt MVZ bietet auch die Kryokonservierung („Kältekonservierung“) von Spermien, Hodengewebe, Eizellen, überzählig befruchteten Eizellen und Embryonen an. Dieses Verfahren wird nicht nur im Rahmen von Kinderwunschbehandlungen eingesetzt, sondern ist z.B. auch bei medizinisch notwendigen Tumor-Therapien ratsam.

Die Langzeitlagerung erfolgt in der Kryobank der Fa. Vivo-Secure. Hier kann das eingelagerte Gewebe bei Bedarf für die Durchführung einer Insemination, einer IVF oder ICSI abgerufen werden


Social Freezing beschreibt das Einfrieren von Eizellen zum Erhalt der Fruchtbarkeit für eine spätere Lebensphase. Die häufigsten Gründe sind hierbei das derzeitige Fehlen eines geeigneten Partners / einer geeigneten Partnerin oder die Karriereplanung. Die Chancen auf eine Schwangerschaft sind abhängig vom Alter der Eizelle. Durch das Social Freezing wird der Alterungsprozess der kryokonservierten Eizelle gestoppt. Dies verhindert eine weitere Reduktion der Schwangerschaftschancen. Vor dem eigentlichen Social Freezing findet zunächst ein Erstgespräch und eine Basisuntersuchung (Blutentnahme und gynäkologische Untersuchung) statt. Anschließend werden in einem Befundgespräch die Ergebnisse der Basisuntersuchung erläutert und der Behandlungszyklus gemeinsam mit der / dem Patientin / Patienten geplant. Ein Behandlungszyklus beinhaltet die ovarielle Stimulation und die Eizellentnahme. Meist sind zwei bis drei Behandlungszyklen notwendig, um eine ausreichende Anzahl an Eizellen zu gewinnen.

Die Kosten für das Social Freezing werden nicht von der Krankenkasse übernommen und hängen von der Anzahl der Behandlungszyklen sowie von den benötigten Medikamenten ab. Darüber informieren wir Sie gern im Vorfeld


Die Eizelle und damit auch der Embryo ist von einer Hülle, der sog. Zona pellucida, umgeben und geschützt. Kurz vor der Einnistung des Embryos in der Gebärmutterschleimhaut kommt es durch spezielle Enzyme und den embryonalen Wachstumsdruck zur Eröffnung der Zona pellucida und zum sog. Schlüpfen des Embryos. Trotz erfolgreicher Befruchtung der Eizellen bei In-vitro-Fertilisation (IVF) oder Mikroinjektion (ICSI) bleibt bisweilen die erwünschte Schwangerschaft aus. Eine mögliche Ursache: der Embryo kann nicht aus seiner Hülle schlüpfen, um sich in der Gebärmutter einzunisten. Damit der Embryo leichter ausschlüpfen kann, können wir mit einem mikroskopisch gesteuerten, feinen Laserstrahl unmittelbar vor dem Embryotransfer die „Hülle“ des Embryos, die so genannte Zona pellucida, an einer kleinen Stelle ausdünnen.

Ob diese Methode bei Ihnen sinnvoll ist, werden im Einzelfall mit Ihnen besprechen.


Durch die Kultivierung der befruchteten Eizellen bis in das Entwicklungsstadium der Blastocyste (Tag 5/6) gelingt es, diejenigen Embryonen zu identifizieren, die überhaupt eine Einnistungsfähigkeit besitzen. Hierdurch konnten wir unsere Behandlungserfolge deutlich verbessern. Der Transfer von sehr guten Blastozysten ist mit einer hohen Schwangerschaftsrate verbunden. Am 5. oder 6. Tag nach der Punktion erfolgt dann der Embryotransfer. Dies ermöglicht die Beurteilung der Embryonen unmittelbar vor der Implantation (Einnistung). Damit gelangen die Embryonen zum natürlichen Zeitpunkt in die Gebärmutter. Auch das erhöht die Schwangerschaftschance.

In unserem Zentrum wenden wir auch die Methode „Intrazytoplasmatisch morphologisch selektierte Spermien Injektion“ (IMSI) an. Diese geht davon aus, dass die Spermienmorphologie in Korrelation mit DNA-Schäden steht. Mit Hilfe eines digital verstärkten, hochauflösenden Mikroskops, einer Videokamera und eines Computerprogramms gelingt es, die Mikroskopaufnahmen der Spermien auf das 6000- bis 10.000-Fache zu vergrößern. Bei den mit IMSI erreichten Vergrößerungen werden am Bildschirm natürlich viel mehr Details sichtbar als unter dem Okular des Lichtmikroskops. Viele Spermien zeigen deutliche große Vakuolen im Nukleus und kommen daher nicht für die Befruchtung der Eizelle in Frage, auch Deformationen am Mittelstück oder Schwanz schließen ein Spermium aus. Ist das optimale Spermium identifiziert, wird es isoliert und in die Eizelle injiziert.

Auf dem Gebiet der künstlichen Befruchtung gibt es seit Einführung der sogenannten ICSI Methode (Injektion einzelner Spermien in die Eizelle) viele neue und zum Teil auch hilfreiche Methoden, jedoch gab es seit langer Zeit keine so bahnbrechende Entwicklung wie das sogenannte Embryoscope. Ziel des Einsatzes dieser Technik ist eine deutliche Verbesserung der Schwangerschaftsraten im Rahmen einer IVF- oder ICSI-Therapie.

Das Ziel einer Embryokultur ist es, die idealen Embryonen zu selektieren. Im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung findet eine Kultivierung der Eizellen und Embryonen außerhalb des Körpers statt. In einem Brutschrank (Inkubator) werden Umgebungsbedingungen für die Zellen geschaffen, die eine optimale Entwicklung der Embryonen gewährleisten sollen. Unter bisherigen Bedingungen müssen Embryonen täglich zu bestimmten Zeitpunkten einer Entwicklungskontrolle außerhalb des Brutschrankes unterzogen werden. Diese, wenn auch zeitlich so kurz wie möglich gehaltene, Unterbrechung der Inkubation kann zu ungewünschten Störungen der Kulturbedingungen führen. Zudem erhält man nur eine „Momentaufnahme“ der frühen embryonalen Entwicklung.

Durch den Einsatz des sogenannten Embryoscopes können diese Schwierigkeiten überwunden werden. Bei dieser Entwicklung aus Dänemark handelt es sich um einen Brutschrank (Inkubator) mit integriertem Mikroskop und Bilderfassungssystem. Durch diese neue Technik können Embryonen erstmals bei völlig ungestörten und optimalen Kulturbedingungen kontinuierlich beobachtet werden. Der Hauptvorteil des Embryoscopes stellt das integrierte Mikroskop mit angeschlossener Kamera dar. Von der Befruchtungskontrolle bis zum Transfer nimmt die hochwertige Kamera unter kürzester Belichtungszeit (max. 80ms / Aufnahme) in Zeitintervallen von 20 Minuten Bilder jedes einzelnen Embryos auf. Diese Bilder werden in einem Zeitraffervideo zusammengefasst und liefern wertvolle Informationen zur objektiven Auswahl entwicklungsfähiger Embryonen. Die angeschlossene Analysesoftware erlaubt einen Direktvergleich der Zellen anhand von sogenannten Diagnosetabellen. Die einzelnen Embryonen werden hier in ihren Entwicklungsschritten dargestellt und verglichen. Die Beurteilung der Embryonen mittels „Momentaufnahmen“ gehört somit der Vergangenheit an. Durch die kontinuierliche Dokumentation der Embryonalentwicklung erhalten wir wichtige Informationen über die Konstitution eines Embryos und seiner Implantationsfähigkeit.

Während dieser vielfältigen und aussagekräftigen Analyse, bleibt der Embryo völlig ungestört. Beides, die kontinuierliche Entwicklungsanalyse und die ungestörte Kultur des Embryos führen zu einem optimalen Behandlungsergebnis.


EmbryoGlue ist ein spezielles Medium für den Embryotransfer, welches dem Embryo das Anhaften an die Gebärmutterschleimhaut erleichtern soll. Es handelt sich dabei um ein speziell für den Embryotransfer entwickeltes Kulturmedium.

Das Medium legt sich schützend um den Embryo und unterstützt durch seine „klebrigen“ Eigenschaften die Kontaktaufnahme zwischen Embryo und Schleimhaut der Gebärmutter.

Studien zeigen, dass bei Zyklen, die EmbryoGlue verwendeten, die Schwangerschaftsrate um 7 % zunahm. Es wurde auch gezeigt, dass EmbryoGlue den Erfolg der Einnistung des Embryos bei Frauen steigert, die bereits erfolglose IVF/ ICSI-Zyklen abgeschlossen haben.


CatSper – der Schlüssel der Spermien zur Befruchtung

CatSper bezeichnet einen Ionenkanal des Spermiums, der eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Befruchtung einer Eizelle spielt. Der Funktionsverlust von CatSper geht mit männlicher Unfruchtbarkeit einher, so die einheitliche Erkenntnis mehrerer unabhängiger Studien. Wenn CatSper nicht funktioniert, stellt die Eihülle ein unüberwindbares Hindernis für die Spermien dar.

Bei einer CatSper-bedingten Unfruchtbarkeit sind Kinderwunschbehandlungen mittels einer Insemination oder IVF-Therapie nicht erfolgreich. Nach heutigem Kenntnisstand führt bei betroffenen Paaren nur die ICSI-Therapie zum Erfolg.

Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass jeder hundertste Mann mit ungewollter Kinderlosigkeit und unauffälliger Samenanalyse einen Funktionsverlust von CatSper aufweist.

Das Kinderwunschzentrum Darmstadt MVZ führt den CatSper Test sehr erfolgreich durch, um die richtige Entscheidung für Ihre Kinderwunschbehandlung zu treffen.